In dem finnischen Horror-Streifen „Koputus“ (internationaler Titel: „the Knocking“) aus dem Jahr 2022 geht es um drei inzwischen erwachsene Geschwister (zufrieden stellend verkörpert von Saana Koivisto, Inka Kallén und Pekka Strang), die zu dem inmitten eines Waldes gelegenen Haus ihrer Eltern fahren, um es zu verkaufen. Seit einem tragischen Vorfall in ihrer Kindheit – im Zuge dessen ihr Vater brutal ermordet wurde sowie ihre Mutter spurlos verschwand – war jenes unbewohnt. Vor Ort angekommen, fangen sich kurzerhand gewisse „Merkwürdigkeiten“ zu häufen an…
Bei dem solide in Szene gesetzten Werk Joonas Pajunens und Max Seecks haben wir es mit einem nicht allzu spannenden „Slow Burn“ zu tun: Das nicht sonderlich enge Verhältnis zwischen den Geschwistern wird ebenso aufgearbeitet wie verschiedene traumatische Erlebnisse aus ihrer jeweiligen Vergangenheit, dies und jenes wird unheilschwanger-creepy angedeutet und so einige klassische Genre-Elemente (á la eine sie zu warnen versuchende „externe Person“) werden fürs finale Drittel in Position gebracht – in welchem der vordergründige „Horror-Gehalt“ dann kräftig gesteigert wird…
Atmosphärisch weiß der Film dank seines nordischen Wetters (feucht, kühl, wenig Sonne) und Settings (ein rustikal-unmodernes, abgelegenes Haus im dunklen Wald), seiner erzählten Geschichte und angepassten Bebilderung zu gefallen. Dazu noch etwas Folklore, eine flüchtige Öko-Botschaft, einzelne (seitens der Musikuntermalung stets akzentuierte) Jump-Scares und viel „Typisches“. Im letzten Akt wird´s zudem surrealer – Stichwort: rotes Licht – aber auch plumper. Insgesamt ist „the Knocking“ kaum der Rede wert. Was hinter dem Titel steckt, ist allerdings durchaus nett fies…