In dem taiwanesischen, bei „Netflix“ zu findenden Thriller „Cha wu ci xin“ (internationaler Titel: „the Abandoned“, 2022) geht es um einen Serienkiller, der in einer Großstadt jenes Inselstaats illegale Gastarbeiterinnen tötet. Für den Fall zuständig sind die seit dem Selbstmord ihres Verlobten depressive Polizistin Wu Chieh (Janine Chun-Ning Chang) und ihre junge, frisch von der Polizei-Akademie kommende Kollegin Cai Wei-shan (Chloe Xiang). Der Mörder tötet seine Opfer via Kohlenmonoxid-Vergiftung, entnimmt ihnen das Blut, schneidet ihnen einen Finger ab sowie das Herz heraus und legt ihre Leichen dann jeweils bei den Betrieben ab, in denen sie bis zu ihrer Verschleppung illegal gearbeitet hatten…
An sich ist der Film jetzt nicht unbedingt originell – hebt sich also weder inhaltlich noch von der Inszenierung her (Locations, Farbpalette, Düsternis etc.) von ähnlich-typischen „Cop-Procedurals“ ab – allerdings gibt es handwerklich nichts weiter an dem Gebotenen auszusetzen, gefielen mir die lokalen Eigenheiten der Story (primär hinsichtlich der Situation der Gastarbeiterinnen in Taiwan), gehen die Charakter-Zeichnungen in Ordnung und machen die Darsteller ihre Sache glaubwürdig. Auf den Mörder bin ich zwar irgendwann von selbst gekommen – was mich aber nicht weiter gestört hat – und obgleich man einzelnes durchaus hätte „vertiefen“ und/oder anderes minimal hätte „straffen“ können, wurde es nie langweilig oder ununterhaltsam…
Kurzum: Brauchbar-solide Genre-Kost.