2023 entpuppte sich das „Amazon Prime“-Prestige-Serien-Projekt „Citadel“ als ein ziemlicher Fehlschlag: Für nur 6 Folgen wurden da unter der Fuchtel der „Russo Brothers“ unfassbare $300 Millionen verprasst – wobei ein Teil der hohen Summe aufgrund von Nachdrehs zustande kam, da man schon während der Entstehung mit der Qualität unzufrieden war. Trotz aller Mühen entpuppte sich das Ergebnis am Ende schließlich als eins, das weder Kritiker noch Zuschauer zu überzeugen vermochte. Mich selbst konnten die CGI-lastigen Trailer von Anfang an nicht packen – also habe ich der Schose einfach mal keine Chance eingeräumt und mich stattdessen anderem „Content“ gewidmet…
Doch dann erschien irgendwann Werbung für die italienische Spinoff-Serie „Citadel: Diana“ – welche tatsächlich recht zügig mein Interesse wecken konnte; und das nicht nur, weil Hauptdarstellerin Matilda De Angelis eine hübsche Frau ist sowie 'ne coole Frisur zur Schau trägt. Das unverkennbar „Kleinskaliertere“ wusste mir auf Anhieb deutlich mehr zuzusagen als das „Große“ der US-Version. Primär 2030 in Mailand angesiedelt, wechselt die Handlung regelmäßig einige Jahre zurück und erzählt die Geschichte der Titel-gebenden Doppelagentin der Geheimorganisation „Citadel“, welche u.a. nach dem Tod ihrer Eltern in die Reihen des Waffenherstellers „Manticore“ eingeschleust wurde…
Am Ende der 6 Folgen von Season 1 (2024) hätte ich am liebsten gleich weitergeschaut – denn das Vorangegangene gefiel mir alles in allem durchaus gut. Neben den Plot-Strängen rund um Diana und den Konflikt zwischen „Maticore“ und „Citadel“ gibt es noch einen reizvollen dritten zu verzeichnen – nämlich Spannungen zwischen dem italienischen „Manticore“-Organisations-Zweig und denen in Frankreich und Deutschland; speziell im Bereich der Entwicklung einer neuen Waffenart. Parallel dazu treten außerdem verschiedene Konflikte innerhalb der leitenden Familie zutage, unter denen es unterschiedliche Meinungen gibt, wie das Unternehmen am besten geführt werden sollte…
Nicht nur letzteres bietet dem Zuschauer etwas „Soap-Opera-Drama“ – während der Rest reichhaltig gefüllt mit Business-Intrigen und diversen Elementen klassischer Agenten-Action-Thriller-Genre-Kost (samt Sci-Fi-Einschlag) daherkommt. Es wird u.a. taktiert und um Vorherrschaft gekämpft, Darsteller, Optik, Ausstattung und Inszenierung rufen durch die Bank weg keinen Grund zur Klage hervor, diverse schicke europäische Locations erfreuen das Auge und die gebotene Action kann sich sehen lassen – zumal auf CGI-lastige Setpieces verzichtet wurde…
Kurzum: Die erste Staffel von „Citadel: Diana“ ist angenehm unterhaltsam. Definitiv wäre es zu wünschen, dass noch weitere Seasons folgen, um die Geschichte auf genau diesem Wege fortzuführen sowie im Zuge dessen weiter zu vertiefen…
knappe