Antoine Fuqua´s „the Guilty“ (2021) ist ein Remake des gleichnamigen dänischen Kammerspiel-Thrillers aus dem Jahr 2018, stammt aus dem Hause „Netflix“ und wurde unter „Corona-Bedingungen“ gedreht – wobei Fuqua unmittelbar bevor es „vor die Kameras“ ging obendrein gar zu einer „Kontaktperson 1. Grades“ wurde und den kompletten 11-tägigen Dreh von daher aus einem nahe des Sets geparkten (technisch entsprechend ausgestatten) Vans heraus leitete…
Beide Filme entfalten sich im Grunde ausschließlich in einer Notrufzentrale. Alle sich außerhalb des Raumes aufhaltende Personen sind nie zu sehen und werden von Leuten wie Riley Keough, Peter Sarsgaard, Ethan Hawke und Paul Dano gesprochen. Derweil wird der im Fokus stehende, sich im nächtlichen Telefondienst-Einsatz befindende, schon vor seinem Schicht-Beginn „belastet-angeschlagene“ Cop Joe – welcher in eine Sache hineingerät, die ihn dienstlich wie emotional zunehmend extremer fordert – von Jake Gyllenhaal verkörpert…
Verfasst von Nic Pizzolatto, dem Schöpfer der Serie „True Detective“, wurde die Handlung um kleinere Elemente (wie die Suche nach dem betreffenden Wagen erschwerende Waldbrände in direkter Nähe zu L.A.) erweitert – und das auch im Bereich der Charakterzeichnung Joes, welche nun ein wenig umfangreicher als im Original ausgestaltet daherkommt sowie von Gyllenhaal, der mit dem Regisseur ja bereits „Southpaw“ drehte, gewohnt hochklassig dargeboten wird…
Fuqua zeigt mal wieder Können abseits von „Krawall“: Fein – gerade weil im selben Jahr auch sein Schrott-Film „Infinite“ erschien. Auf die „übliche“ Frage danach, ob es dieses Remake angesichts der kompetenten „Erstverfilmung“ überhaupt gebraucht hätte, will ich indes gar nicht weiter eingehen. Handwerklich und darstellerisch überzeugt diese zwar nicht ganz so „minimalistische“, wohl aber ebenfalls schön spannende und packende Neuversion nämlich fraglos – egal ob nun „überflüssig“ oder nicht…
starke