In der dramatischen südkoreanischen „Netflix“-Crime/Cop-Serie „My Name“ (2021) schließt sich die Tochter eines getöteten Gangsters der Organisation an, in welcher ihr Vater tätig war, und wird dann wiederum (nach einem harten Training sowie mit dem Boss als Mentor, da ihr Vater dessen bester Kumpel war) als „Maulwurf“ in die örtliche Polizei eingeschleust: Offenbar war der Killer nämlich ein Cop – vermutlich der Chef des Drogendezernats. Ihr Ziel lautet also: Rache!
Die Grundidee dieser acht Folgen (keine Ahnung, ob es eine zweite Staffel geben wird – die im Fokus stehende Story erfährt auf jeden Fall einen vernünftigen Abschluss) ist eine relativ reizvolle – u.a. weil die Hauptprotagonistin geschickt agieren muss, um nicht aufzufliegen – worüber hinaus sie (und das Publikum) im Verlauf mit diversen Offenbarungen konfrontiert wird und es immer wieder zu „brenzligen Situationen“ kommt, an denen bspw. andere Kriminelle (Banden, Dealer etc.) beteiligt sind…
Beginnen wir einfach mal mit dem Negativen: Die Verlaufsentfaltung wird regelmäßig durch gewichtige (ruhige) Drama-Elemente/Passagen „ausgebremst“ – was auf Kosten der Spannung und des „Kurzweil-Faktors“ geht – ein „großer Twist“ ist für den routiniert-geübten Genre-Gucker leider ziemlich vorhersehbar und die viel, viel zu häufige Verwendung eines bestimmten kitschigen Songs war einfach eine echt unvorteilhaft-blöde Idee seitens der Verantwortlichen…
Das Positive: Produktionsdesign, Optik und Inszenierung überzeugen (eine angenehme Kombination aus „nüchtern“ und „stylish“), die finale Folge wartet mit einem echt überraschenden „Shocker“ auf, bis auf bei einem „Psycho-Baddie“ gibt es kaum „Asia-typisches Overacting“ zu verzeichnen und die Darsteller machen ihre Sache durchweg gut – allen voran Hauptdarstellerin Han So-hee, welcher man die Toughness ebenso wie die Verletzlichkeit ihrer Figur zu 100% abnimmt…
Und dann wären da noch die blutig-flotten Fights, bei denen nicht selten Klingen zum Einsatz kommen und welche prima choreographiert sowie ansehnlich gefilmt wurden: Packend, „gritty“ und hart – und nicht so überzogen wie etwa bei „the Villainess“ oder in den „John Wick“-Flicks. Eine Auto-Verfolgungsjagd (samt Crashs und überflüssigem Drohen-Einsatz) gegen Ende war dagegen „nicht so prickelnd“ – aber hey, an den häufigen und abwechslungsreichen Fights hatte ich echt meine Freude…