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the World of Killing People“ (aka „Night of the Killer Bears“) ist ein mit etwas Humor (der schrägen Art) angereicherter thailändischer Slasher aus dem Jahr 2022, welcher mancherorts als „Ted“ meets „Terrifier“ vermarktet wird – das aber unpassenderweise, u.a. da es nichts Übernatürliches zu verzeichnen gibt und der Streifen nicht nennenswert überzogen brutal ist. Leider hat mich das Werk alles in allem ziemlich enttäuscht, da es zwar einige „Twists“ und durchaus nette WTF?!?-Momente zu bieten hat sowie von der Produktionsqualität und den Darstellern her (von denen die Mädels zudem ansprechend nett anzusehen sind) durchaus in Ordnung geht – das Ganze in Sachen Spannung, Atmosphäre und „Fun“ aber unschön zu wünschen übrig lässt…

Schwache Charakterzeichnungen und maue Dialoge (zumindest den Untertiteln nach) sind in diesem Genre ja immerzu ein Stück weit zu verschmerzen – aber der Film hätte auf jeden Fall eine noch stärkere „over-the-Top-Ausrichtung“ gebrauchen können, um schlichtweg unterhaltsamer daherzukommen. Trotz einer Laufzeit von knapp 90 Minuten hätte ich gern ein höheres Tempo sowie eine deutlich kurzweiligere Entfaltung geboten bekommen. Die Plot-Löcher sind riesig, manches ist augenfällig unlogisch, die Musikuntermalung generisch sowie die „Mord-Effekte“ oft von „günstiger“ CGI-Qualität. Aus vielen der sowohl inhaltlichen als auch vom Produktionsdesign her vorhandenen Elementen hätte man deutlich mehr herausholen können. Schade…

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Letterboxd

Die Serie „Hunters“ erzählt von einer Gruppierung (Al Pacino, Carol Kane, Josh Radnor, Kate Mulvany, Saul Rubinek, Tiffany Boone und Louis Ozawa), die im Jahr 1977 ranghohe Nazis aus dem zweiten Weltkrieg in den Vereinigten Staaten aufspürt und „zur Strecke bringt“. Die meisten letzterer waren nach Ende des Krieges von der US-Regierung ins Land geholt worden, um ihr bedeutsames Expertenwissen zu nutzen (bspw. in der Forschung oder beim „Wettlauf zum Mond“) – und nun leben diese „menschlichen Monster“ (ohne Wissen der Öffentlichkeit) ein unbehelligtes Leben in Freiheit; ihrer abscheulichen Gräueltaten zum Trotz…

Mit Jordan Peele als ausführender Produzent mit von der Partie, entfaltet sich die erste Staffel in einem von klassischen Grindhouse-Exploitation-Werken der '70er inspirierten Stil (ähnlich wie z.B. „Inglourious Basterds“) und trifft eben jenen relativ ordentlich: Mal schwarzhumorig überspitzt – mal schwermütig dramatisch. Diese Kombination – bzw. die plötzlichen Wechsel im „Ton“ des Ganzen – sind definitiv nichts für jeden – allerdings wird das Gebotene über die 10 Folgen von Season 1 hinweg nicht langweilig, ist es mitunter kreativ und clever (etwa im Bereich der Einbindung wahrer Begebenheiten) und wird zudem mit einigen netten Überraschungen aufgewartet…

Manche Szenen (wie die allererste) und Offenbarungen (wie eine mächtige im Laufe der finalen Folge) vermitteln die beabsichtigte Wirkung (Schock, Erstaunen) optimal – während die Methoden der „Jäger“ kräftig mit zum „pulpy B-Movie-haften Vibe“ beitragen: Eine ehemalige Nazi-Ärztin wird in ihrer Dusche eingesperrt und vergast, eine von Barbara Sukowa gemimte Leni-Riefenstahl-eske andere zwingt man während ihres Verhörs dazu, Pferdeäpfel zu essen, einem Musik-Produzenten werden die Trommelfelle mit einem lauten Little Richard Song zum Platzen gebracht (etc.). Tja – und dazwischen immer wieder Trauer, Vergangenheitsbewältigung und düstere Flashbacks nach Auschwitz…

Parallel dazu kommt heraus, dass die Nazis gerade eifrig daran arbeiten, ein „Viertes Reich“ aufzubauen – u.a. via eines perfiden Plans (Maissirup!). Als Lead der Serie fungiert ein junger Mann (im Vergleich zu den anderen etwas „blass“: Logan Lerman), der nach der Ermordung seiner Großmutter in all das hineingerät. Eine farbige, lesbische FBI-Agentin (Jerrika Hinton) mischt ebenfalls mit – ebenso wie (auf der Gegenseite) ein amerikanischer Nazi-Sympathisant (reich an Spielfreude: Greg Austin) und eine geheimnisvolle „Strippenzieherin“ (prima: Lena Olin). Die Besetzung überzeugt – aus welcher auch noch Dylan Baker (auf vergnüglich-überzogene Weise) herausragt…

Kurzum: „Hunters“ (Staffel 1) ist thematisch durchaus ein Stück weit überladen und weist so einige „Stimmungs-Schwankungen“ auf, die nicht bei jedem Anklang finden dürften – unterhaltsam, gut gemacht und ebenso gespielt ist diese Kombination aus „Inglourious Basterds“ und „the Boys From Brazil“ aber dennoch…

knappe

Tehran (Season 01, 2020)
Solide israelische Spionage-Serie. Spannend und mit Tehran eine interessante (nachgestellte) Location.

Le Grand Bleu / Im Rausch der Tiefe (1988)
Im Rahmen der Best of Cinema Reihe im Kino gesehen. War visuell auf der großen Leinwand schon sehr beeindruckend! Insbesondere natürlich auch die Tauchszenen. Und Jean Reno ist natürlich über jeden Zweifel erhaben! Das Skript hat aber über die letzten 35 Jahre schon etwas gelitten und wirkt in Teilen ziemlich cringe. Die deutsche Synchro tut dem Film sicherlich auch keinen Gefallen.

Ant-Man and The Wasp: Quantumania (2023)
What a bunch of crap! Ein zweistündiges Green-Screen-Massaker. Wenigstens sind Paul Rudd und insbesondere auch seine Filmtochter Kathryn Newton sympathisch.

Nachdem ich mir länger schon keinen Steven Seagal Streifen mehr angeschaut hatte, da er seit Jahren immer nur Murks abgeliefert hat und mir sein „privates Gebaren“ zunehmend übler aufgestoßen ist, bin ich beim Durchclicken des Prime-Angebots aktuell aber mal zufällig auf „General Commander“ gestoßen und habe in der Situation spontan einfach mal auf Play gedrückt – vor allem da ich mich daran erinnern konnte, dass Co-Regisseur Philippe Martinez immerhin „Wake of Death“ mit van Damme zustande bekommen hat: Ein „einmaliger Glückstreffer“ von ihm, wie es inzwischen scheint. Eigentlich war das Projekt ursprünglich als eine Serie rund um ein schlagkräftiges, international tätiges Einsatz-Team konzipiert worden – an der sogar bereits mehrere Monate lang gedreht worden war, bevor man ihr dann aber irgendwann „den Stecker gezogen“ hat sowie das bisherige Material im Folgenden kurzerhand zu einem knapp unter 90-minütigen Spielfilm zusammenschustert wurde…

Die angedachte Struktur der Season ist noch gut erkennbar – allerdings wurde der Inhalt derart gekürzt und komprimiert, dass schlichtweg alles arg oberflächlich, sprunghaft sowie im Bereich diverser Plot-Stränge schlichtweg „ins Leere laufend“ daherkommt. Es ist z.B. so, dass viel zu lange um einen toten Kameraden getrauert wird, den das Publikum aber nie (über ein paar Momente hinaus) kennenlernen konnte. Im Rahmen verschiedener Episoden hätte das tatsächlich brauchbar funktionieren können – so hingegen aber nicht (außer man hat wirklich null Ansprüche hinsichtlich solcher Qualitäten). Scheinbar hatte man auch noch nicht allzu viel Action abgedreht – denn die gebotene hält sich unvorteilhaft in Grenzen, während man stattdessen eine Vielzahl öder Dialoge durchstehen muss, die weder für eine Steigerung der Spannung noch des Interesses an dem Geschehen (im Hinblick auf Story oder Charaktere) sorgen…

Optisch sieht das Ganze erfreulich „hochglänzend-wertig“ aus und wurde an diversen echt schicken Locations in unterschiedlichen Ländern gedreht – bloß trüben exzessive Editing/Montage-Mätzchen den Eindruck erheblich und tragen die ständigen Schauplatzwechsel nichts Substanzielles zu irgendetwas bei. Dazu noch mieses CGI-Blut, ein lol-ig überzogenes CGI-Helikopter-Setpiece gegen Ende, unrealistisch-gleichklingende Waffen, Plot-Löcher, Anschlussfehler und noch so einige andere „Patzer“: Bspw. sind die Bilder, welche Überwachungskameras oder Satelliten liefern, von ihren Bewegungen oder Perspektiven her des Öfteren so überhaupt nicht möglich. Seagal hat im Grunde bloß eine prominentere Nebenrolle und ist sogar mal ein wenig „aktiver“ als zuletzt recht häufig – allerdings bekleckert sich hier niemand darstellerisch mit Ruhm und ragt auch keiner sonstwie nennenswert aus dem Ensemble heraus. Immerhin wurden für die Parts der weiblichen Team-Mitglieder hübsche Mädels gecastet…

🤦‍♂️

  • StS hat auf diesen Beitrag geantwortet.

    wolfman 🤦‍♂️

    Neun Monate hat man wohl an der Serie gedreht, die von Martinez und Bey Logan („Lady Bloodfight“) verfasst wurde... und sie dann auf rund 87 Minuten runtergeschnitten. Viele Locationwechsel (hauptsächlich im asiatischen Raum) ... aber leider auch viele (öde) Dialoge. Tja...

    • wolfman hat auf diesen Beitrag geantwortet.

      Neun Monate für 87 Minuten. Auch kein schlechter Schnitt! Hat schon fast was von alten Hollywood-Produktionen, wo man auf die richtigen Wolken am Himmel gewartet hat! 😀

      StS Bey Logan

      Bey Logan hat ja auch eine unrühmliche Vergangenheit und sieht sich mit Anschuldigungen sexuellen Fehlverhaltens konfrontiert - siehe z.B. Bey Logan’s Run as Harvey Weinstein’s Point Man in Asia. Auch irgendwie verwunderlich, dass der noch aktiv an einem Filmset mitmischt. Zugegeben, ich habe aber keine Ahnung wie das alles für ihn ausging!
      Früher war Bey Logan ja oft im Bonsumaterial zu asiatischen Filmen in Form von - unterhaltsamen und informativen - Audiokommentaren oder Interviews anzutreffen.

      Bullet Train Down“ (2022) habe ich mir passenderweise auf einer Zugfahrt angesehen, um mir knapp 80 Minuten der Zeit zu vertreiben: Letzteres ist mir auf jenem Wege zwar gelungen – an der schwachen Qualität des Werks ändert das „unterm Strich“ aber nichts. Aus dem Hause „the Asylum“ stammend, wurde der Streifen in zeitlicher Nähe des Brad Bitt Vehikels „Bullet Train“ veröffentlicht – orientiert sich allerdings kaum an eben jenem, sondern lässt sich relativ treffend als „Speed“ in einem Zug beschreiben. Siehe dazu die Imdb-Inhaltsangabe: Auf seiner Jungfernfahrt wird der schnellste Hochgeschwindigkeitszug der Welt mit einer Bombe ausgestattet, die explodiert, wenn er unter 200 Meilen pro Stunde sinkt…

      Wie passend-prima, dass sich ein Ex-Bombenentschärfer (Rashod Freelove) mit an Bord befindet – PTSD und traumatisches Kriegserlebnis inklusive – ebenso wie ein paar andere Leute, die allesamt kaum Charaktertiefe besitzen und banale Dialogzeilen von sich geben. Der Baddie – welchen jeder Zuschauer rasch identifizieren können sollte – verfügt über ein unsinniges Motiv für seine Tat in dieser Form – und als „Name fürs Poster“ ist im Vorliegenden der „abgehalfterte“, weder gut aussehende noch spielende Tom Sizemore als FBI-Befehlsgeber (stets mit nem Kaffeebecher in der Kommando-Zentrale sitzend) mit von der Partie. Von katastrophalen Performances wird man zwar verschont – allerdings sorgt das nun auch nicht gerade für eine merkliche Verbesserung des Gesamteindrucks…

      Gegen die Regie Brian Nowaks („Megalodon Rising“), das Drehbuch Alex Heermans („Airliner Sky Battle“), die öde Optik sowie die lol-ig schlechten CGI-Effekte kommt einfach nichts an: Während die riesigen Plot-Löcher und unrealistisch-doofen Einfälle (wie die ungesicherten Krabbel-Aktionen unseres Leads auf und unter dem dahinrasenden Zug – immerhin mit Panzertape um die Hände gewickelt, um besseren Grip zu haben) natürlich nicht auf das geringe Budget zurückzuführen sind, kommen die Effekte dagegen mal wieder in der typischen lieblos-schlicht-billigen „the Asylum“-Qualitätsklasse daher. Und obgleich es diverse schlimmere Filme aus der betreffenden Trash-Schmiede gibt, fällt „Bullet Train Down“ leider auch nicht in die „so bad it´s good“-Rubrik…

        StS in zeitlicher Nähe des Brad Bitt Vehikels „Bullet Train“ veröffentlicht – orientiert sich allerdings kaum an eben jenem, sondern lässt sich relativ treffend als „Speed“ in einem Zug beschreiben.

        Wie im NarrenTalk #228 vorgestellt, kann ich ja The Bullet Train (新幹線大爆破) empfehlen. Der diente auch in der Tat als Vorlage für Speed.

        Cover
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        • StS hat auf diesen Beitrag geantwortet.

          wolfman StS in zeitlicher Nähe des Brad Bitt Vehikels „Bullet Train“ veröffentlicht – orientiert sich allerdings kaum an eben jenem, sondern lässt sich relativ treffend als „Speed“ in einem Zug beschreiben.

          Wie im NarrenTalk #228 vorgestellt, kann ich ja The Bullet Train (新幹線大爆破) empfehlen. Der diente auch in der Tat als Vorlage für Speed.

          Na... da verdient "the Asylum" wohl etwas Lob, wenn man sich an dem orientiert hat.

          • wolfman hat auf diesen Beitrag geantwortet.

            StS Na... da verdient "the Asylum" wohl etwas Lob, wenn man sich an dem orientiert hat.

            Soweit würde ich glaube ich nicht gehen! 😉

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