„Shangri-La Suite“ ist ein interessant besetzter eigenwilliger „Indie“ aus dem Jahr 2016, der hierzulande unter dem banalen Alternativ-Titel „Kill the King“ erschien – passend dazu samt eines (nicht nur im direkten Vergleich zum sexy-lässigen US-Poster) arg lieblos gestalteten Covermotivs. 1974 angesiedelt, wird die Geschichte von Jack Bluebood (TV´s „Yellowstone“-Star Luke Grimes) erzählt, der zusammen mit seiner Freundin Karen (Emily Browning) aus einer psychiatrischen Einrichtung ausbricht, um nach L.A. zu fahren und dort Elvis Presley (Ron Livingston) zu töten: Eine Tat, zu welcher er glaubt, von seiner verstorbenen Mutter aufgefordert worden zu sein, als er mal eine Platte seines Idols rückwärts abgespielt hatte. In die Klinik war er übrigens eingewiesen worden, als er wegen eines enttäuschenden Konzerts des „Kings“ einen Nervenzusammenbruch erlitt…
Spielfilm-Debütant (und Co-Autor) Eddie O'Keefe hat ein quirky-schräges Crime-Roadmovie abgeliefert, das in einem „auf '70er-Jahre getrimmten“ Look daherkommt, mit einem entsprechenden Soundtrack unterlegt wurde sowie ein nettes Produktionsdesign aufweisen kann. Ich mochte die verschiedenen alten Autos, via Beleuchtung und Handkamera wurden so einige stylishe und atmosphärische Einstellungen arrangiert und die „sexy Note“ mehrerer Szenen wusste mir zu gefallen – Browning´s Freizügigkeit sowie bestimmter schicker Einfälle (wie etwa ein splitternackter Liebesakt in einem bunten Bällebad) sein Dank. Jack hat kein Problem damit, zu töten, wenn er es für nötig erachtet: Unter seinen Opfern sind Pfleger, Cops und gar sein eigener Vater. Karen steht ihm dabei aus Liebe zur Seite – hat aber auch gewisse Zweifel an dem, was er da so tut und vorhat…
Die Schauspiel-Riege kann sich sehen lassen – obgleich nicht alle Performances optimal geraten sind: Browing vermochte mir zuzusagen, doch Grimes meistert nicht jeden Moment seines Parts und Livingston wirkt als depressiver, karrieremüder Elvis etwas fehlbesetzt – worüber hinaus u.a. noch John Carroll Lynch als sein Manager, Avan Jogia als transsexueller Indianer, Alan Tudyk als übergriffiger Arzt, Ashley Greene als Priscilla, Lew Temple als „Mr. X“ sowie Burt Reynolds als Off-Erzähler mit von der Partie sind. Leider sind die Charakter-Zeichnungen nicht die besten, lässt die Story einen klaren Fokus vermissen und schwankt der „Ton“ des Ganzen regelmäßig – ohne einen dabei wirklich „packen“ zu können. O'Keefe hat es einfach nicht hinbekommen, diese Kombination aus Crime-Flick und schräger Farce kultig-ergiebig zu meistern…
Kurzum: Liebe, Gewalt, Drogen und Musik: Eine Hommage an die '70er sowie Filme wie „Wild at Heart“, „True Romance“ usw. – ansprechend bebildert sowie an sich nicht ohne Reiz, letztlich aber nicht sonderlich zufrieden stellend…
gute
Trailer des Films