Zwischen dem miesen 9. Teil („Hellraiser: Revelations“, 2011) und dem anständigen 2022er „Reboot“ David Bruckners erschien 2018 „Hellraiser: Judgement“: Ein weiteres Low-Budget-DtV-Sequel, dessen Kosten etwas über 350.000,- Dollar betrugen – welches obendrein offenbar bloß nur deshalb gedreht wurde, damit das Studio die Rechte an der Franchise/Materie nicht verlieren würde. Immerhin erhielt der langjährige F/X-Profi Gary J. Tunnicliffe im Zuge dessen die Möglichkeit, nicht bloß bei Filmen der Reihe die Effekte beizusteuern, sondern auch mal Regie zu führen, eine zentrale Rolle zu verkörpern sowie das Drehbuch des Ganzen zu liefern (also mal kein eigenständiges Skript, dass erst nachträglich zu einem „Hellraiser“-Streifen umgeschrieben wurde)…
Gerade im Anfangsdrittel kommt das Werk tatsächlich (einen vom Feeling her durchaus ein Stück weit an Teil 1 erinnernd) recht „dreckig-brutal-schmuddelig-ekelig-ungemütlich“ daher – bevor der Verlauf dann aber mehr hin zu einem „Saw“- oder „Se7en“-esken Cops-jagen-Serienkiller-Streifen avanciert und die vergleichsweise interessanteren, sich bspw. farblich voneinander unterscheidenden „Höllenwelten“ (jene der Zenobiten sowie der Stygian-Inquisition) zunehmend in den Hintergrund rücken. Es gibt diverse Klischees, maue Dialoge und nicht die besten Performances zu verzeichnen – ebenso wie ein belangloses Cameo von Heather Langenkamp („A Nightmare on Elm Street“) sowie ein paar unbehagliche Auftritte John Gulagers (Regisseur u.a. von „Feast“) – während Spannung im Grunde keine aufkommt…
Tunnicliffe´s Make-up-Kreationen sind erneut echt fein geraten – und mit einer Ausnahme (Helena Grace Donald als mächtige Jophiel) stellen seine neuen „Höllen-Charaktere“ eine positiv zu wertende Bereicherung dar (allen voran der von ihm selbst gespielte Auditor). Die mit ihnen verbundenen inhaltlichen Neuerungen fand ich keineswegs arm an Reiz – weshalb ich auch kein Problem damit hatte, dass Pinhead „mal wieder“ nur am Rande auftritt. Selbst die letztlich veröffentlichte uncut-Fassung wurde vom Studio vorab übrigens noch um einige Minuten Sex und Gewalt „erleichtert“. Alles in allem ist „Hellraiser: Judgement“ innerhalb dieser lang laufenden Reihe nicht uninteressant sowie besser als die meisten der DtV-Sequels – aber dennoch beileibe kein guter Film…
PS: Schräg indes ist eine drangehängte Post-Credits-Szene, in der zwei Mormonen in Hannover, Deutschland (!) bei jemandem an der Haustür klingeln, nur um dort auf den Auditor zu treffen. Irgendwie total random von der Ortswahl her – sowie seitens der Nachbarschaft auch überhaupt nicht nach der niedersächsischen Landeshauptstadt ausschauend… ;-)