Einen fiesen Regenguss in Helsinki hatte ich vor ein paar Tagen spontan mal zum Anlass genommen, mir „the Flash“ im nächstgelegenen Kino anzusehen. Ja, der Streifen musste zahlreiche Probleme überwinden, um überhaupt nun so veröffentlicht zu werden, worauf er dazu dann auch noch eine fiese finanzielle Bruchlandung hinlegte – und das aus verschiedenerlei Gründen (dass es sich dabei um ein „Auslaufmodell“ der bisherigen DC-Phase handelt, die zeitliche Nähe zu dem jüngsten „Spider-Man“-Multiversum-Streifen etc.). Die Sache ist allerdings, dass das nicht wirklich etwas mit der Qualität des Films an sich zu tun hat…
In der Titel-Rolle überzeugt Ezra Miller – und obgleich es für manchen etwas anstrengend sein könnte, dass es (mindestens) zwei Barrys gibt, entpuppt sich die Entscheidung, eine reifere und eine jüngere Version der Figur zu haben, als eine ersprießliche. Michael Keaton als Batman ist erwartungsgemäß cool, Sasha Calle als Supergirl agiert ebenfalls prima – worüber hinaus es noch diverse Gastauftritte zu verzeichnen gibt, die hier aber nicht gespoilert werden. Es wird eine Menge „Fan-Service“ geboten – was allerdings in Ordnung geht, da der Streifen trotz allem (trotz des „Nostalgie-Faktors“ sowie der Masse an CGI-Effekten) dennoch wohlig emotional daherkommt…
Ein Kritiker schrieb dazu treffend: „Nothing Batman or Supergirl do in The Flash to save the world is more effective than what Barry Allen does to save it with a hug and a can of tomatoes.“ Die Motivation hinter den Handlungen Barrys bildet einen festen „emotionalen Kern“, die Folgen des „Butterfly Effects“ stellen die Protagonisten vor zu überwindende Herausforderungen und der Humor funktioniert erfreulich gut. Überdies wird gestorben – und das sogar ein wenig blutig – gibt es reichlich flotte Action zu verzeichnen und hatte Regisseur Andy Muschietti das Projekt alles in allem anständig im Griff…
Wie vielerorts zu lesen ist, sind manche der Effekte eher „suboptimal“ ausgefallen. Im Grunde bezieht sich das aber primär auf die in der „Zeit-Veränderungs-Schnittstellen-Dimension“. Für jene hätte man besser eine andere Firma verpflichtet. Nunja, die Laufzeit von rund 140 Minuten hat mich jedenfalls nicht gestört – aber natürlich hätte man die Geschichte auch in kürzerer Zeit erzählen können. Ebenfalls klar: Es wäre gewiss möglich gewesen, mit einem besser ausgestalteten Drehbuch noch deutlich mehr aus verschiedenen Punkten herauszuholen – doch wurde ich insgesamt (auch dank der zig netten Anspielungen und Querverweise) durchaus ordentlich unterhalten…